Wie kam es zu der Studierbarkeits-Umfrage an der HU Berlin?
Seit Beginn des Bolognaprozesses wurden und werden in Deutschland die Studiengänge auf Bachelor- und Masterabschlüsse umgestellt. Dies hat weit reichende Auswirkungen auf die Universitäten, die Struktur der Fächer, die Berufsaussichten der Studierenden und auf die Studierbarkeit insgesamt. Die Humboldt-Universität führte die neuen Studiengänge hastig und beinahe flächendeckend zum Wintersemester 2004/2005 ein. Die BefürworterInnen der Studienreform gehen davon aus, dass die neuen Abschlüsse die Qualität der Studiengänge verbessern werden. Dies z.B. in Hinblick auf die Lehrqualität, kürzere und effektivere Studienzeiten, eine bessere Vernetzung mit der späteren Berufspraxis, eine bessere Vergleichbarkeit der Studiengänge national und international sowie durch eine bessere Betreuungsrelation.
Stattdessen wurden seit der Einführung der Bachelorstudiengänge von Studierenden verschiedenster Fachrichtungen gehäuft Probleme benannt, die die versprochenen Verbesserungen durch die Studienreform in Frage stellen. Geklagt wurde z.B. vielfach über eine sehr hohe Arbeitsbelastung. In den universitären Gremien wurden solche Berichte meist abgewiegelt: Das seien doch nur Einzelfälle. Vor diesem Hintergrund enstand das Projekt "Studierbarkeitsumfrage". Es entstand eine Umfrage von Studierenden für Studierende mit dem Ziel herauszufinden, ob die inneruniversitär bekannten Probleme in den neuen Studiengängen strukturell bedingt sind oder ob es sich dabei um Einzelfälle handelt und ob die Studienreform zu scheitern droht. Gleichzeitig war und ist es das Ziel der Projektgruppe Studierbarkeit dabei zu helfen, Lösungen zu entwickeln und die Studienbedingungen zu verbessern.