Pressemitteilung vom 09.06.2006
Pressemitteilung der Offenen Linken und der Liste unabhängiger Studierender der Humboldt-Universität zu Berlin
Studentische Umfrage an der Humboldt-Universität - Wie läuft das Experiment „Studienreform"? Erste Bilanz nach vier Tagen
Am Dienstag, den 6. Juni 2006 begannen Studierende eine Umfrage unter allen 35.000 Studierenden der Humboldt-Universität zu Berlin (HU). An der Umfrage kann sowohl im Internet (www.studierbarkeit.de) als auch klassisch mit Fragebögen teilgenommen werden. Gegenstand der Untersuchung sind die Studienbedingungen und -umstände in den Studiengängen der Universität sowie die Folgen der Studienreform.
Nach nur drei Tagen Präsenz im Internet und auf dem Campus in Mitte und Adlershof äußern sich dieVertreterInnen der Aktion „Studierbarkeit" überrascht von dem Rücklauf. Peter Hartig, Mitglied des Akademischen Senates für die Offene Linke, zeigt sich überrascht: „Mit so großer Resonanz haben wir nicht gerechnet". Bis Freitag Abend haben sich über 1.000 Studierende an der Umfrage beteiligt. Darin noch nicht enthalten sind die Fragebögen, die über Fachschaften und einzelne AktivistInnen an die Institute getragen wurden.
Unterdessen kam es zu einem ersten Engpass an Fragebögen in Papierform. Die Anfangs 6.000 gedruckten Exemplare waren bereits gestern nahezu vergriffen, 4.000 Stück wurden nachbestellt. Das Interesse bleibt groß: Regelmäßig fragen Studierende an den Infoständen, wie sie sich an der Aktion beteiligen und ob sie Fragbögen mitnehmen können. Daher weist Jörg Pache, Sprecher der Liste unabhängiger Studierender, auf die Internet-Version hin: „Diese ist bequemer auszufüllen und erleichtert uns die Auswertung. Im Netz finden sich auch weitere Informationen und Arbeitsmaterialien".
Franziska Roy, Statusgruppensprecherin der Studierenden an der HU, betont indes den politischen Ansatz dieser Aktion: „Wir haben im Vorfeld immer auf Probleme hingewiesen, dann von Problemen gehört. Wir haben versucht, diese in den Gremien zu diskutieren, wurden aber nie ernst genommen. Daher freuen wir uns über die große Beteiligung. Hier entsteht eine Grundlage, die nicht einfach vom Tisch gefegt werden kann."
Bis jetzt gab es keine Reaktion aus der Unileitung. Einzelne MitarbeiterInnen hingegen haben ihre Sympathie mit der Aktion zum Ausdruck gebracht und sich bereit erklärt, die Fragebögen in ihren Veranstaltungen und Büros zu verteilen.
Aussagefreudiger sind die Studierenden selbst. In Gesprächen an den Infotischen erzählen sie über ihre Studienbedingungen und äußern wiederholt ihre Sorge vor Studiengebühren in Berlin. „Ich kann mein Studium dann hinschmeißen" ist eine der häufigsten Aussagen.
Die Umfrage "Studierbarkeit" läuft noch bis zum 22.07.06 (Semesterende).
Den Webauftritt inklusive Fragebogen finden sie unter www.studierbarkeit.de
Die Kontaktdaten finden Sie im Impressum